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prosark Gedichte und Kurzgeschichten


Burghard Gerner

Phönix


Phönix ist x Jahre jung

oder alt die kalte Asche.

Ist es nicht wie ein Sprung,

aus einer leeren Flasche?


Ein Chaos von Geburt die Jahre,

aus dem wir uns erheben.

Selbst noch mit ergrautem Haare

frei zu fliegen um zu leben.


Ist der Phönix nicht ein Ort,

der ohne Wissen in uns ist?

Die Hoffnung trägt ihn fort

und damit eine Lebensfrist.


Die aber ist uns gegeben,

um hier und jetzt zu leben.

Aus der Asche sich zu erheben,

mutig zu fliegen mit dem Leben.


Nicht in Höhen aus der wir stürzen,

nicht in Tiefen die das Dasein kürzen.

Drum Vogel flieg bleib ewig jung

und nicht gefangen in Erinnerung!


Flieg frei – wie jeder weis,

ist die Asche mal kalt mal heiß,

aber nie ganz verglüht,

solange die Hoffnung blüht!


@ 2005 Burghard Gerner


Rasend durch die Welt


Ich hoffte in jenen Stunden

einmal die Welt zu erkunden

drum ging ich einst fort

an einem anderen Ort

nicht das zu versäumen

was entsprang meinen Träumen

rannte ich durch die Welt

suchend nach Glück und Geld

doch ich fand nicht das

denn ich ging mit Hass

um glücklos zu streben

nur hastend durchs Leben


So vergingen die Jahre

in verzweifelter Starre

meine Seele war verloren

da Verzweiflung geboren

so ging ich sehnsüchtig dann

damit mein Untergang begann

um Wärme zu spüren

durch falsche Türen

und in jenen Tagen dann

meine Ohnmacht begann

meine Träume waren verschwunden

ohne die Welt zu erkunden

diese wurde kleiner jeden Tag

doch ich entging diesem Sarg

ich bin nicht auferstanden

hab nur das Träumen angefangen

…..

und fand Jenen noch einmal

denn ich träumte zweimal

ein Traum für diese Welt

auf Frieden aufgestellt


@2005 prosark Burghard Gerner


Berlin die Welthauptstadt der Hundescheiße


Ich kam nach Berlin und rutschte aus, oh Graus, nicht auf einerBananenschale, Nein es war ein Hundehaufen. Diesen Hundehaufen, es müssen Hundertausend sein,  begegnete ich jeden Tag, zu jeder Uhrzeit und an jeder Ecke, auf jedem Bürgersteig, tja sogar in den U-Bahnhöfen.


Berliner Luft in Dosen, ich möchte nicht wissen was in diesen Dosen ist. Begehrt bei Touristen die aus aller Welt nach Berlin kommen. Ich hoffe nicht, das der Hundekot darin entsorgt wird.

Was eigentlich nicht sein kann, denn ich beobachtete mehrere Hundehaufen, die wochenlang immer am selben Ort lagen und je nach Witterung hart wurden oder weich bei Regen blieben.


Viele Berliner gehen sehr geschickt um diese Haufen herum, was mir als Zugereister fast unmöglich erschien. Denn Übung im Slalom laufen um die Hundescheiße herum, hatte ich als Neuberliner nicht. So sorgsam, liebevoll und bedacht wie heimische Berliner und Berlinerinnen dieHundehaufen umrundeten kam bei mir der Eindruck auf, die Berliner lieben Ihren Hundekot.


Auch sind sie sorgsam darauf bedacht das immer neue und frische Haufen zu sehen sind und der Pinselschrich der Hundescheiße sich täglich verändert und erneuert wird. 


Das hat Kultur von Scheiße im rot-grünen Regenbogen kreiert, wenn man die Haufen mit der Zeit betrachtet und das hat auch künstlerischen Charakter. Kein Haufen gleicht dem Anderen. Form und Farbe unterscheiden sich von gut angehäuft, mehr rund oder spitz gezogen, manchmal abgeflacht sind sie klein wie groß zu finden. Farblich von hellbraun, beige bis dunkelbraun glänzend. Auch die Konsistenz ist unterschiedlich von weich bis hart.


Am Härtesten sind sie im Winter wenn Frost ist. Dann kleben sie hart am Boden und wenn man nicht aufpasst kann man, wenn man darüberstolpert, hinfallen. Was besser ist kann ich nicht beurteilen, reintreten und ausrutschen wie auf einer Bananenschale oder darüberstolpern.


Die Stadtreinigung versagt bei der fortlaufen liebevollen Erneuerung der Hundehaufen von Berliner grünen oder braunen Hundehaltern. Es ist ein Irrtum zu glauben Berliner lieben Ihre Stadt, sie lieben lediglich ihre Hunde und Hundehaufen. Die immer wieder an strategischen Punkten, wie Tretminen hingelegt werden, auf dem Bürgersteig oder in Ecken geschützt wo kein Regen hinkommt, der Gestank aber bleibt, sowie die Rein Tritt - und Aus-rutsch Gefahr.


Ich denke das Geheimnis der Berliner Luft ist der Gestank an dem man sich erst gewöhnen muss. Nach 10 Jahren in Berlin ist es mir gelungen die Hundehaufen als künstlerischen Aspekt zu betrachten. Auf Grund der Vielfalt und Formen sowie farblicher Gestaltung.


Ich bin zu der Überzeugung gekommen Berlin wäre nicht Berlin gäbe es nicht hunderttausende von Hundehaufen und das jeden Tag in der Stadt, die wie ein Pinselstrich auf der Leinwand am Boden verbleiben für die Nachwelt oder verträumte Passanten.


Entsorgt werden sie selten, meist breitgetreten oder vom Regen weg gewaschen. Das liebe Leser hat Kultur von Multikulturalität, denn es sind alle Hunderassen vertreten.


Was wäre Berlin wohl ohne Hunde, denke recht farblos und steril. Besucher die Berlin sehen wollen, kommen nicht wegen den Hundehaufen liebe Leser, sondern nur wegen den Hundehaltern aus der Vergangenheit, als der deutsche Schäferhund noch bellte und biss, sowie der jetzigen Zeit um zu sehen was hinterlassen wurde und neu hinterlassen wird. Sein oder Nichtsein ist eine Frage der Scheiße


So ist das mit Hunden und Geschichte beides hinterlässt was. Manchmal ist der Gestank kaum zu ertragen und das Markenzeichen „Berliner Luft“ nur eine unlautere Werbung oder ein parfümierter Furz eines Hundehalters in der Welthauptstadt der Hunde, der Tempel der Hundescheiße!


Burghard Gerner @2005 - prosark